Forst

Wir bewirtschaften 2000 Hektar Forst, ein Großteil davon sind 40-60 Jahre alte Kiefernmonokulturen auf sehr armen grundwasserfernen Sandböden. Unser Ziel: Einen multifunktionalen Mischwald zu schaffen, der klimaresilient und divers ist.
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Der Madlitzer Forst

Die Wälder in Brandenburg bestehen zu 70% aus Kiefernmonokultur. Jedes Jahr werden unsere Wälder anfälliger für Dürren, Stürme, Insekten und Brände. So auch in Alt Madlitz.

Unser Wald ist eine ökologische Wüste, welche auf eine Katastrophe zu rast, aber auch ein riesiges Potenzial zur Transformation birgt. Wir wollen den Wald wieder zu einer kühlenden Oase machen, in der man sich gerne aufhält – und damit ein Beispiel und Hoffnung geben.

Wir versuchen daher im Rahmen eines Waldumbauprojektes diese Monokultur an Kiefern in Nordmischwälder zu überführen. Und damit ein Beispiel zu schaffen für einen gesunden, klimastabilen Wald.  Dabei untersuchen wir verschiedene Ansätze: Zum einen Naturverjüngung, in dem wir Baumsamen pflanzen und die Bäume von alleine wachsen lassen. Zum anderen pflanzen wir standortgerechte Laubbaumarten. Das Projekt wird langfristig wissenschaftlich durch die Hochschule für Nachhaltige Entwicklung in Eberswalde begleitet, um möglichst aussagekräftige Daten daraus gewinnen zu können, die wir dann zukünftig teilen möchten.  

David Jänchen

Förster
Keiner kennt unseren Forst, seine Bäume und das Wild so gut wie David. Unser Förster. Seit vielen Jahren kümmert sich David um unsere 2000 Hektar Forst, die vielen Kiefern, die Buchen, die Robinien – aber auch die Sturmschäden, Neupflanzungen und Jagden. Auf David ist Verlass: ein Anruf und der blaue Geländewagen kommt angebraust!

David Borchert

Park & Naturschutz
David packt dort an, wo Hilfe gebraucht wird – sei es beim Bäume pflanzen, Hecken schneiden oder Zäune bauen. Der Naturschutz ist das Thema, das all seine Aufgaben verbindet. Apropos verbinden, Davids Geheimtalent: Er ist ein passionierter und sehr talentierter Schweißer! Und – was ihn noch verbindet: sein Heimatort Alt Madlitz und seine Geschwister Mareike und Mani, die auch Teil des Teams sind.

»Unser Wald ist eine ökologische Wüste, welche auf eine Katastrophe zu rast, aber auch ein riesiges Potenzial zur Transformation birgt. «

»Der Wald der Zukunft sollte ein multifunktionaler Mischwald sein, ein Ort der Inspiration und Kraft und trotzdem eine nachhaltig genutzte Rohstoffquelle. «

Unser Waldumbauprojekt

Im Winter 2021 haben wir mit unserem ersten großen Waldumbauprojekt begonnen, das uns durch den Fertilize the Future Fund von ecover ermöglicht wurde. 

Die Grundlage des Projektes sind fünf jeweils 1,5 Hektar große Versuchsflächen mit 40-60 Jahre alten Kiefernmonokulturen – auf unseren sehr armen grundwasserfernen Sandböden. Und die Vision eine Alternative zu schaffen – gegen das Waldsterben und für einen klimaresilienten Forst. 

Die erste Fläche ist unsere „Naturschutzfläche“ – hier schauen wir unter strenger wissenschaftlicher Beobachtung, wie sich der Bestand entwickelt, ohne den Einfluss der erhöhten Wildtier-Bestände und des Menschen. Auf der zweiten Fläche haben wir drei ca. 700 m2 große Löcher in den Bestand geschlagen und forsten diese extrem divers per Saat und Pflanzung auf. Auf der dritten Fläche haben wir flächig Reihen gefräst und mit Saatgut und Bäumen bepflanzt. Danach haben wir ca. 30 Prozent der bestehenden Bäume gefällt, sodass ein für das Wild, welches sonst die jungen Bäume frisst, undurchdringbares Dickicht ergibt. Die vierte Versuchsfläche ist unsere Syntropische Fläche. Die fünfte Fläche wird weiterhin bewirtschaftet wie bisher und dient als unsere Referenzfläche.

 

Der Wald der Zukunft

Wir glauben, der Wald der Zukunft sollte ein multifunktionaler Mischwald sein, in dem nicht rein kurzfristige ökonomische Interessen das Geschehen und Aussehen bestimmen.
Es sollte ein Ort der Inspiration und Kraft sein und trotzdem auch eine nachhaltig genutzte Rohstoffquelle.

Dazu gehört in der Waldpflege:

  • mehr Totholz im Bestand zu lassen –> ein wichtiger Wasserspeicher und Klimapuffer 
  • Waldränder müssen dicht und stufig gestaltet sein, damit der Wind nicht den Waldboden austrocknet.
  • Im Inneren sollte der Wald aus vielen, verschiedene Höhen besetzenden Bäumen bestehen, sodass der Waldboden kühl bleibt und Wasser zurückgehalten wird.
  • Diverse Baumwahl! Sie sollte gut an die lokalen Böden und das lokale Klima angepasst sein. Am besten viele Arten und auch verschiedene Altersklassen, die mosaikartig verteilt sind

Madlitzer Wild

Wo Wald ist, ist auch Wild.
In unserem Landwirtschafts- und Forstteam haben wir eine Reihe ausgebildeter Jägerinnen und Jäger, die unseren Wald als komplexes Ökosystem betrachten und durch eine ökologisch sinnvolle Jagd zur Waldpflege beitragen. 

Hier in Madlitz haben wir einen Bestand an Rehwild, Rotwild (Hirsch) und Schwarzwild (Wildschwein). Aber auch das sogenannte Niederwild, wie Hase, Fasan und Fuchs. Wir möchten unsere Wildbestände so regulieren, dass wir von einer waldverträglichen Wilddichte sprechen können und unserem Wald wieder zu einem vielfältigen und gesunden Zustand verhelfen können.

Unser Wildfleisch könnt Ihr in verschiedenen Berliner Restaurants probieren und zukünftig über unseren Onlineshop direkt zu Euch nach Hause bestellen.

Forschung

Mit unserer Finck Stiftung betreiben wir On-Farm-Research. Wir nutzen die Flächen von Gut&Bösel, um regenerative, multifunktionale Landnutzungsformen zu testen und zu entwickeln. Mit dem Ziel Lösungen für Ernährungssysteme zu finden, die heute von Klimaveränderung, degradierten Böden, dem Verlust der Biodiversität und Artenvielfalt und dem Verlust der Beziehung zwischen Mensch und Natur sowie zwischen Stadt und Land bedroht sind wie nie zuvor.

Park

Der Park in Alt Madlitz, mit sei­nen gro­ßen Eichen und mäch­ti­gen Kastanien ist der äl­te­ste eng­li­sche Landschaftspark in Brandenburg.

Baumschule

Unsere Syntropische Baumschule ist ein Hybrid zwischen Agroforstsystem und nachhaltiger Baumschule: ein eigenes System und gleichzeitig die Basis unserer zukünftigen Agroforstsysteme

Ackerbau

Alt Madlitz hat eine sehr lange Ackerbautradition. Heute bauen wir verschiedenste Getreidesorten in einer sechs- bis achtgliedriger Fruchtfolge an, mit Untersaaten, Zwischenfrüchten und Blühstreifen. All das mit dem Boden im Fokus!

Agroforst

Bäume sind die Zukunft! Nach dem Prinzip der Syntropischen Landwirtschaft haben wir inzwischen fünf Agroforstsysteme in unseren Ackerbau integriert – sie steigern die Bodenfruchtbarkeit, helfen als Erosions- und Wasserschutz, sorgen für saubereres Grundwasser, speichern Kohlenstoff, mäßigen das Mikroklima und fördern Biodiversität.

Kompost

Kompost ist Leben! Und Boden die Basis all unserer Arbeit. Daher haben wir eine eigene Kompostabteilung, die sich ausschließlich mit Mikroorganismen und Nährstoffkreisläufen auseinandersetzt.

Weide­management

Kühe fürs Klima! Unsere Salers- und Angusherde weidet über unsere Ackerflächen und hilft uns dadurch nachhaltig unsere Böden zu regenerieren und Biodiversität zu fördern.