Wie wir ackern
Mit dem Ackerbau fing alles an.
Seit Jahrzehnten, ja Jahrhunderten wird in Brandenburg Ackerbau betrieben und Getreide angebaut.
Mit dem Ackerbau fing auch die Geschichte des Umdenkens in Madlitz an. Als Benedikt 2018 nach zwei Dürresommern in Folge vor einem der großen Getreidefelder des Hofes stand und die goldenen Ären in der Mittagshitze betrachtete, merkte er: Hier regt sich nichts. Nur das leise Rascheln des Weizen im Wind, der sandige Boden der langsam davonflog. Ihm wurde klar: Reine Technologie wird die Natur hier nicht wiederbeleben, keine Drohne wird das Leben zurück in den Boden bringen.
Seitdem ist unsere Leitfrage: Wie können wir diese großflächige Landwirtschaft transformieren und gleichzeitig durch unsere Nutzung resiliente Ökosysteme schaffen?
Die Antwort liegt im Boden. Jeden Tag, jede Saison versuchen wir unsere Modelle der Landnutzung weiterzudenken, multifunktionaler zu denken. Eine unserer Antworten darauf ist die Anlage von diversen Agroforstsystemen.
»Wir wollen verstehen, wie wir gesunde und widerstandsfähige Ökosysteme aufbauen und gleichzeitig großflächige Landwirtschaft transformieren können. «
»Wir wollen mit der Natur arbeiten und nicht gegen sie.«
Von Direktsaat und Blühstreifen
Wir bauen unsere verschiedenen Früchte in einer sechs- bis sieben-gliedrigen Fruchtfolge an – Dinkel, Weizen, Triticale, Roggen, Sommer- und Wintergerste, Hafer, Sonnenblumen, Lupinen, Luzerne und Mais.
Unser Ziel: Eine ganzjährige Bodenbedeckung und ein möglichst lebendiger, gesunder Boden. Von großer Bedeutung sind dafür Leguminosen wie Luzerne, Klee und Lupine, die durch die Bindung von Luftstickstoff die Qualität des Bodens anreichern. Auf rund einem Drittel der Betriebsfläche werden sie dauerhaft zur Bodenruhe angebaut.
Anstatt künstliche und industriell hergestellte Düngemittel zu verwenden, stellen wir eigenen Kompost her, beizen unser Saatgut mit Kompostextrakt und weiden mit unseren Kühen über unsere Ackerflächen: im Sommer auf mehrjährigen Ackerfutterflächen und im Winter auf Untersaaten und Zwischenfrüchten. So sparen wir Energie, düngen unsere Böden direkt und schließen dadurch unseren Kreislauf.
Außerdem schützen Zwischenfrüchte- und Untersaaten eine bedeutende Rolle, um den Boden über die lange Winterperiode hinweg vor Erosion zu schützen und den Wildtieren Äsungsmöglichkeiten zu bieten. Für blühende Landschaften: Aktuell haben wir circa 500.000 Quadratmeter Biodiversitätsstreifen in unseren Ackerbau integriert, um dadurch die Biodiversität zu steigern – sowohl oberirdisch, als auch im Boden.